Mittwoch, 16. Dezember 2009

I'm driving home for christmas....

Nun ist es bald soweit und der Weihnachtsmann steht wieder ganz plötzlich vor der Türe. Klimatisch gesehen konnte hier in den letzten Wochen kaum Weihnachtsstimmung aufkommen. Ich laufe immer noch mit meiner Sommerjacke rum, wobei ein Schal zum Outfit nicht fehlen darf, da der Wind hier doch ganz schön durch die Straßen fegt. Und kurz bevor ich nach Deutschland fliege gab es hier diese Woche auch den wirklichen Wintereinbruch. Nur noch einstellige Temperaturen, Nieselregen und in den Bergen entdeckt man Schnee. Fast so wie in Deutschland und irgendwie auch mal wieder schön. Vor allem kann ich mich so an das Wetter in Deutschland ein bisschen gewöhnen und kriege nicht sofort einen Kälteschlag wenn ich aus dem Flugzeug aussteige!


Die letzten Wochen nach dem Besuch von Benni nutzte ich nun endlich um den Berg an Aufgaben für die Uni abzuarbeiten. Inzwischen habe ich auch die erste Klausur auf Spanisch hinter mich gebracht und ich denke auch sie ganz gut gemeistert zu haben. Es war zwar super viel zu lernen, aber dafür war die Klausur nicht allzu schwer und ich konnte jede Frage beantworten. Was mich natürlich schon etwas stolz gemacht hat, da ich mal wieder gemerkt habe, dass ich trotz meiner immer noch vorhandenen Selbstkritik sprachlich viel gelernt habe in der kurzen Zeit. Nach Weihnachten gibt es dann die Ergebnisse und ich bin schon ganz gespannt. Mit dem selben Kurs unternahm ich dann auch eine Exkursion in den „Parque de Cazorla, Segura y las Villas“.


Früh morgens um 7 Uhr starteten wir also mit kleinen Mini Bussen in Richtung Cazorla. Theoretisch hätten wir sogar fast in einen Mini Bus gepasst, aber meine Mitstreiter streikten sofort da sie sonst „keinen“ Platz hätten. Ich meine der Kurs heißt ja auch nur „Tourismus und Umwelt“, da ist die Umwelt ja bekanntlich nicht so wichtig. Auf der Fahrt erlebte ich einen der schönsten Sonnenaufgänge den ich jemals sehen durfte und dann ging die Exkursion a la espanola erst richtig los. Natürlich nimmt man in einen Naturpark seine schönsten weißen Schuhe mit und wundert sich dann darüber dass sie dreckig werden. Außerdem ist es natürlich viel angenehmer den ganzen Tag im Bus zu sitzen und länger als 30 Minuten durch die Natur, die Betonung liegt auf NATUR, zu laufen geht nun mal wirklich überhaupt nicht. So war dann auch irgendwie die Motivation am Ende bei den Mitstreitern gefühlt im 3 Untergeschoss bzw. in der 3 Schicht des Bodenhorizontes. Aber alles in allem war es doch ganz nett und ich wurde wirklich lieb integriert und einige unterhielten sich sogar mit mir. Super lieb. Nur wie gesagt die Einstellung ist für mich etwas unbegreiflich…


Kulturell ging es auch wieder hoch her. Ein neues Kinofestival der spanischen Geschichtsfilme stand auf dem Programm. Sowohl den Film „La mujer del anarquista“ als auch „Los girasoles ciegos“ kann ich nur wärmstens empfehlen, falls ihr die Chance habt sie zu gucken.


Auch weihnachtlich stimmten wir uns hier ein und das trotz durch den Klimawandel ausgelösten relativ milden Winter hier in Spanien. So wanderten wir durch Jaéns Straßen und nahmen die Weihnachtsdeko etwas unter die Lupe. Schon lustig, dass selbst Oliven in der Weihnachtsdeko vorkommen und die Palmen sau kitschig beleuchtet werden. Aber irgendwie hat es auch was. Gut diese komischen Flaggen mit einem wirklich schlecht getroffenen Jesus die an vielen Balkonen hängen, sind doch etwas merkwürdig.

Außerdem wurde auch wieder wie wild gebacken und am Nikolaus gab es bei mir in der Wohnung eine große Back- und Adventsparty. Winnie Pooh war auch wieder von der Partie genau so wie die Kokosmakronen, unsere absoluten Lieblingsweihnachtssongs und ganz liebe Menschen.


Letztes Wochenende, zur Feier unserer wirklich exzellent gelaufenen Prüfungen, machten Lisa und ich noch mal eine kleine Reise gen Sevilla. Schließlich fehlte uns noch diese Stadt auf der Karte Andalusiens und es geht ja nicht die Hauptstadt wegzulassen.

Am Abend vorher dinnierten wir bei unserem Lieblingsschweizer noch leckeres Käsefondue (ich weiß Klischee olé) und da es dann doch immerhin 1 Uhr war bis ich im Bett war und der Wecker wieder um 6 klingelte, versuchten wir somit in unserem High Speed Zug ein wenig zu schlafen. Dies geling uns aber nun mal rein gar nicht.


In Sevilla machten wir uns dann auf den Weg zu unserem Hostel. Für schlappe 12,50 Euro pro Person inklusive Frühstück in einem 2 Bett Zimmer stiegen wir direkt im Zentrum von Sevilla ab. Das Beste waren der Gratis All you can drink Kaffe/Kakao und die Terrasse auf dem Dach. Dort erholten wir uns von der Anstrengung der letzten Tage erstmal ganz gemütlich bei 22°C in den gemütlichen Hängematten…

Sevilla ansich ist wirklich eine tolle Stadt. Hier in Jaén haben die Leute jedoch keine gute Meinung über die Leute aus Sevilla. Das übliche Hauptstadtproblem von wegen sie seien so arrogant etc. pp. Und pipapo und tralala. Wir fanden das jedoch überhaupt nicht, vor allem unsere Hostelmama war super. In einer Bewertung im Internet stand über sie „Netteste Frau die wir in Spanien kennengelernt haben“. Leider war es nur eine Italienerin….

In Sevilla gab es dann die Kathedrale zu sehen in der sogar der Herr Kolumbus ein Denkmal bekommen hat. Die 4 Könige tragen seinen Sarg wobei 2 auf den Boden gucken und 2 gerade aus. Aber ist den auf den Boden Guckern auch gar nicht zu verübeln, schließlich hat ja nicht jedes Königreich von seinen Entdeckungen profitiert.

Von dem Turm der Kathedrale gab es dann auch noch einen tollen Ausblick auf die Stadt. Vor allem der Guadalquivivir und die Grünanlagen im Stadtbild haben mir total gut gefallen. Ein großer Stadtpark, viel Wasser und generell mehr Fahrradfahrer als in Jaén. Einfach toll und hat mich ein bisschen an Hannover erinnert.

Besonders gut hat mir der Plaza de Espana gefallen wo sich in Azulejo-Kunst jede Provinz von Spanien präsentiert. Da mussten Lisa und ich natürlich vom vielen rumlaufen und den frühen Aufstehen erstmal in dem Bereich von Jaén etwas entspannen


Das absolute Highlight in Sevilla ist jedoch der Palast der uns Studenten rein 0,0 kostet und von der Architektur etwas an die Alhambra erinnert. Auch hier kann man Stunden verbringen und vieles entdecken. Jedoch leider insbesondere auch andere Touristen was manchmal doch etwas nervig sein kann…

Ansonsten haben wir auch weihnachtseinkäufe tätigen können und wurden dabei auch glatt von unseren beiden Panflöten Indianern begleitet. Beim Bummel über den Markt gaben sie dann auch gleich My Heart will go on zum Besten. Auf Panflöte der absolute Hit sage ich euch. Abends ernährten wir uns wieder von dem typischen Touriessen – Baguette mit Käse und als Dessert Chips. Yammi!

Am Sonntag ging es dann auch wieder zurück nach Jaén und die Panflötenindianer verabschiedeten sich auch feierlich mit „Time to say goodbye“.


Die nächsten Tage werde ich dann noch ein bisschen was für die Uni erledigen damit ich in Deutschland ein bisschen mehr Zeit habe euch alle wiederzusehen und tolle Sachen zu unternehmen.

Ich freue mich schon sehr auf die Heimat und am Sonntag um 23 Uhr bin ich dann hoffentlich wieder in meiner geliebten und schönsten Stadt der Welt.


Me alegro mucho de veros!


So jetzt gibt es die letzten Spanienbilder aus dem Jahre 2009:


Bild 1: Foto "Tuenti" (Studivz spanisch). Karin, David, yo y Lisa

Bild 2-6: Die Weihnachtsbeleuchtung von Jaén. Ist sie nicht hübsch

Bild7: Weihnachtsparty im Zimtbackmodus

Bild8-10: Ein Tag im Dezember in Jaén...

Bild11: Jesus ist da!!!

Bild12/13: chillen in der Hängematte

Bild14-21: Sevilla, vor wiegend in Schwarz/Weiß

Bild 22: Es war der 12.12 und wir hatten 22°

Bild23-26: Plaza de Espana

Bild 27- Ende: Weitere Bilder von Sevilla, seinem Palast, den chipsgeilen Pfau undFazit: Sevilla que maravilla!








































Sonntag, 29. November 2009

6 Tage geteilt durch 3 Länder mal 4 Sprachen...

Sodele leibe Daheimgebliebenen in Deutschland und anderen Teilen der Welt, jetzt gibt es endlich wieder neue Infos, News und vor allem schicke Bilder aus dem schönen Südspanien.


Nachdem mich die Winnie Pooh Kuchen wieder ordentlich gestärkt haben, ging es mal wieder auf Abenteuerjagd im verrückten Spanien. Doch das nicht alleine, denn ich bekam erneut Besuch aus Deutschland. Und zwar musste diesmal Benni vor dem grauen Alltag im trostlosen und verregneten Norddeutschland fliehen und ins warme Spanien flüchten um noch mal ein bisschen braun zu werden und nicht in Winterdepressionen zu verfallen.


Für mich ging es somit an einem sonnigen Donnerstag dann erstmal nach Malaga wo Benni dann am Abend landen sollte. Vorher habe ich mich schon mal ein bisschen in der Stadt umschauen können um zu entscheiden wie lange wir in Malaga bleiben. Das Almeria-Syndrom (Hässliche Stadt am Meet) trat jedoch nicht auf und Malaga verzückte mich doch mehr als gedacht. Frohjauchzend ging ich somit durch die Altstadt und nahm dann auch gleich an einer Befragung der Touri-Info teil. Die arme Frau tat mir wirklich leid, denn ich weiß wie bescheiden es ist Touristen zu befragen – und das den ganzen Tag lang.


Auf dem Weg zum Flughafen durfte ich dann im Bus wieder meine Lieblingssprache belauschen. Hier also ein kleines Quiz. Ihr müsst erraten welche Sprache es ist: In jedem Satz kommt mindestens 4x das Wort „wie“ vor, alles wird also mit Vergleichen ausgedrückt und in der Regel sind die Leute nicht in der Lage andere Sprachen zu sprechen und ihr Präsident ist dafür bekannt der neue Friedensprediger zu sein. Wer den passenden Akzent dazu findet, kriegt einen Lutscher gratis.


Am Flughafen war die Freude des Wiedersehens nach der längsten getrennten Zeit von einander ever dann riesengroß, bevor dann wieder Krieg um einen Sitzplatz im Bus angesagt war. Denn das ist in Spanien genau so wie in Deutschland. Wer als erstes im Bus ist hat gewonnen – koste was es wolle!

Zurück in der Stadt gab es dann noch ein bisschen Sightseeing: Kathedrale, Geburtshaus von Picasso und die kleinen schönen Gassen der Altstadt. Am nächsten Tag erkundeten wir dann die Stadt noch ein bisschen mehr und schmiedeten beim Frühstück im Park unter Palmen Pläne für den weiteren Verlauf der Reise.

Nächster Halt: Ronda!


Das 2. Etappenziel unserer lustigen Fahrt war dann Ronda. Ein kleines niedliches Bergstädtchen mit ganz viel Charme. Die Bilder sprechen wirklich für sich, obwohl man es irgendwann live sehen muss, da es wirklich atemberaubend ist. Nachdem wir von einem profitgeilen Asiaten in seinem Supermarkt wahrscheinlich für 1,20 € die teurste Wasserflasche in ganz Europa erwerben durften, gab es dann im Park wieder das typische Reiseessen. Baguette mit wahlweise Käse, Salami oder Nutella. Übrigens dieses Essen ist sowohl als Frühstück, Mittag- oder Abendessen perfekt geeignet. Mit unserem in Malaga erworbenen Messer war also auch die Zubereitung kein Problem mehr.


Am nächsten Tag genossen wir zunächst noch ein bisschen die tollen Aussichten bei Tag und flüchteten regelmäßig von den anderen Touristenhorden. Das nervt wirklich am Rumreisen – Touristen! Am späten Nachmittag machten wir uns dann auch auf den Weg nach Algeciras. Zum Glück gab es am Zugbahnhof „Javier de la irgendwas Gonzalez“, der wahrscheinlich den Oscar, wenn es ihn geben würde, für die freundlichste und qualitativ hochwertigste Einweisung in Busse bekommen würde. Die Fahrt nach Algeciras führte entlang einer Bergstraße umgeben von dichten Wäldern und Naturschutzgebieten. Ein wirklich traumhafter Ausblick, doch wir ahnten nicht was uns auf zu kommen würde!


Willkommen im spanischen Wolfsburg: Algeciras. Vielleicht hätten wir schon dadurch gewarnt sein müssen, dass in meinem Andalusienreiseführer über Algeciras kaum was stand. Lediglich dass in dieser Hafenstadt sich im Sommer die Autos sammeln um nach Afrika rüber zu setzen. Und mehr gab es anscheinend wirklich nicht. Ich meine wenn Verkehrskreisel in einer Stadt das Schönste sind was man entdeckt, sagt das glaube ich schon alles.

Nach 20-minütigen Überlegen und was nun? Und der Freude darüber dass wir kein Hotel in dieser Stadt gebucht haben, entschlossen wir uns an unserem Ziel Gibraltar festzuhalten. Somit ging es dann mit einem mysteriösen, dreckigen Bus mit Blaulichtbeleuchtung (Der Venga-anti-drogen-Bus wahrscheinlich) in den Ort „Linea de la Concepcion“, der direkt an der Grenze zum britischen Gibraltar liegt.


Nachdem sowohl das schlaue Buch alias Reiseführer sowie andere Leute uns berichteten dass Gibraltar wohl sehr teuer sein soll, wussten wir erstmal in dem Ort nicht wohin. Somit beschloss der Anglist unter uns, ganz mutig, 2 Amerikanerinnen aus dem Bus anzusprechen und nach dem Weg zu fragen. Trotz der vielen „Wies“ in ihren Sätzen, waren die wirklich super lieb und Jean bat uns dann auch an bei ihr auf der Couch zu pennen, da sie in Linea wohnen und dort Englisch Nachhilfe geben. Angesichts der hohen Kosten unserer Reise nahmen wir das Angebot auch gerne an und es war wirklich ein lustiger Abend. In der lokalen Pizzeria bekamen wir dann quasi auch eine Flasche Schnappes für lau und als wir nach einiger Zeit wieder auf die Uhr guckten, schien die Zeit wieder mal im Winder verflogen zu sein. Jean und Tracy waren wirklich lieb und auch nicht die typischen Amerikaner wie sie im Buche stehen.


Nach einer etwas kürzeren Nacht als sonst, ging es dann nach Gibraltar. Mit unserem Perso in der Tasche überquerten wir mit links die Grenze und um in die Stadt zu kommen, mussten wir dann auch noch die Landebahn des Flughafens von Gibraltar überqueren. Ein mulmiges Gefühl, aber zum Glück gab es Ampeln und Schranken die einem vor den Flugzeugen gewarnt haben.

Letztendlich war Gibraltar aber nicht so spektakulär wie wir es uns vorgestellt haben. Es gab eben die typischen Telefonboxen aus England, die Taxis, man kann in Pfund bezahlen und überall gab es nur britisch Breakfast!!! Wer mich kennt weiß dass es zum Frühstück wohl nichts schlimmeres geben kann als englisches Frühstück. Somit gab es dann eine tüte Chips da sonst alles zu hatte. Ich weiß, diese Reise war kein Diätprogramm a la Weight Watchers. Auf dem Weg zurück nach Spanien entdeckten wir dann auch noch ein paar witzige Leute wie zum Beispiel ein Missy Elliot Double und verwöhnte kleine englische Gören, deren Papis ein Wochenendhaus in Gibraltar haben. Süüüüß!


Zurück in Algeciras, bekamen wir zum Glück nach einer Stunde einen Bus nach Tarifa. Wir haben Algeciras sogar noch mal eine chance gegeben, aber es ging einfach nicht. Da wird man wirklich depressiv!

In Tarifa angekommen ging mir sofort das Herz auf. Die schöne Meeresluft, Sandstrände, schönes Wetter und ein kleines nettes und typisches andalusisches Dorf. Leider inzwischen sehr vom Tourismus und vor allem amerikanischen Windsurfern eingenommen, aber in der Nebensaison ist es zum Glück etwas ruhiger.

Zu Tarifa nun eine kleine Anekdote. Guzman el Bueno einst Herrscher von Tarifa wurde vor eine große Entscheidung gestellt. Marokkanische Benimiriden wollten Tarifa im Jahr 1292 erobern und entführten dafür seinen Sohn. Nun war er vor der Wahl den Sohn zu retten oder Tarifa zu behalten. Naja und er entschloß sich mal eben dafür seinen Sohn zu opfern und Tarifa dafür zu behalten. Manchmal muss man eben Prioritäten setzen…


Nichtsdestotrotz ist es eine schöne Stadt und am Abend bekamen wir dann auch einen wunderschönen Sonnenuntergang zu sehen. Ein Traum! Ansonsten gab es wieder eben das übliche Abendbrot. Heute mit Nutella!

Am nächsten Tag dachten wir uns dann, wenn Afrika nur 14 KM entfernt ist, sollten wir da auch noch mal hin. Somit kauften wir Tickets für eine Tagesfahrt nach Tanger in Marokko und ich ließ mich überreden nicht die Wal- und Delfinbeobachtungstour zu machen. Drei Mal dürft ihr raten was bei der Überfahrt nach Marokko passiert ist. Zufällig sieht Benni einen Delfin und ich nicht. Ungerecht oder?


Aber die Überfahrt war super witzig und das nicht nur wegen Kietzkalle oder schicken Louis Vuitton Taschen die von Männern getragen werden. Die Passkontrolle zum Beispiel im Boot war auch eins der Highlights schlecht hin. Der Mann sah zumindest nicht so aus als ob ihm das Ganze viel Spaß machen würde.

In Tanger angekommen wartete dann Mohammend I auf uns. Unser Touriführer mit Mohammed II unserem Busfahrer. Ach und vorher wurden wir noch von einem alten Mann „begrüßt“. Aber auf Arabisch klang das mehr so als ob er uns gleich verhaften will. Seltsamerweise hat Mohammed I nur deutsch studiert, sprach es aber perfekt. Er wollte uns quasi weiß machen dass er noch nie in Deutschland war…

Anstatt viel Zeit über Sehenswürdigkeiten, Gebäude oder ähnliches zu verlieren erklärte uns Mohammed dass Marokkaner die tolerantesten Menschen der Welt sind, mit den besten Oliven der Welt und den schönsten Mädchen der Welt. Also der Superlativ war quasi omnipräsent. Weiterhin erklärte er uns die 3 besten Aphrodisika/kums (an dieser Stelle bitte mal verraten was der Plural ist): Granatapfel, Sellerie und Ingwer. Jetzt wisst ihr bescheid :-)


Im natürlich besten Restaurant der Stadt bekamen wir dann auch typisches Essen gereicht. War auch eigentlich ganz lecker fand ich. Benni hat sich vor allem unsterblich in den Tee verliebt – quasi das Beste am ganzen Essen. Danach freuten wir uns endlich auf mehr Sightseeing. Anstattdessen sahen wir Teppichläden und Apotheken auf Naturheilbasis von innen und jetzt ratet mal was da los war. Die konnten auch alle perfekt deutsch und verrieten uns dass wir natürlich auch mit Kreditkarte zahlen können. Danach schob uns Mohammed der I. an seinen Kollegen mit wesentlich mehr Touris ab. Zum Glück waren die alle wesentlich älter als wir und etwas kaufgeiler bei den ganzen Krimskramsgeschäften. Dadurch liessen und die fliegenden Händler relativ in Ruhe. Ein Händler schnauzte uns dann an, dass wir auch Sachen kaufen sollten und nicht nur hierherzukommen um Fotos zu machen. Naja nur leider stehen mir Ohrringe für Frauen nicht so gut.


Das störte 3 andere Motorradfahrerdeutschen nicht so sehr, die liessen sich quasi jeden Quatsch andrehen und fanden es ganz eigenartig, dass wir nichts gekauft haben.

Danach ging es dann auf die Panoramic Tour: An der Strandpromenade im Bus lang fahren und irgendwo anhalten. Komischerweise, mitten im Nirgendwo, lagen dann auch 2 Kamele rum auf denen man für 1 Euro mal kurz reiten durfte. Danach ging es dann zurück zum Hafen wo wir dann eine Stunde auf unsere Fähre warten mussten.


Ihr seht also im Großen und Ganzen war das ganze eine Mega Verarsche und mit viel mehr Wissen sind wir nicht nach Hause gefahren. Außer eben dass wir jetzt wissen welches das tollste Aphrodisiakum der Welt ist. Natürlich kommt der beste Granatapfel aus Marokko, versteht sich !

Aber wir hatten trotzdem unseren Spaß und das absolute Highlight war dann, dass sich unsere deutschen Freunde in Tanger wohl das typische marokkanische Gewand andrehen lassen haben und sich auf der Fähre dann in Schale geworfen haben. So sind die dann auch durch die Passkontrollen gelaufen. Ich glaube ich habe mich noch nie so sehr für meine Staatsangehörigkeit geschämt wie in diesem Moment. Obwohl doch. Damals in Rom als in einem Restaurant eine deutsche Reisegruppe lauthals „Wir fahren in Puff nach Barcelona“ gesungen hat. Das war noch schlimmer…


Am nächsten Tag verliessen wir dann das schöne Tarifa und machten uns auf den Weg nach Cadiz. Eine Stadt mit rund 200.000 Einwohnern am Atlantik und älteste Stadt Spaniens. Quasi das Trier Spaniens. Nach der nicht ganz bequemen Busfahrt mussten wir uns dann auch erstmal die Füße vertreten und machten uns auf den Weg in Richtung Altstadt. Auch in Cadiz sind die kleinen und schmalen Gassen an der Tagesordnung und durch die besondere Lage der Stadt ist die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur am Tag noch relativ hoch gewesen. Somit konnte ich Mitte November mit den Füßen im Atlantik plantschen. Ist das nicht abgefahren? Man muss jedoch auch dazu sagen, dass sämtliche Spanier behaupten, dass dies eine Ausnahmeerscheinung ist dieses Jahr. Eigentlich wird es schon im Oktober wesentlich kälter.


Da wir langsam, nach 6 Tagen, ein bisschen müde vom Reisen wurden und unser Budget langsam aber sicher sich dem Ende zuneigte, beschlossen wir zurück nach Jaén zu fahren. Nachdem wir die Tickets trotz einiger Kaufprobleme ergattern konnten, ging es mit dem AVE direkt in 4 ½ Stunden zurück in die Provinz Jaén.

Hier haben wir dann das übliche SIghtseeingsprogramm absolviert (Kathedrale+Castillo) und mit Lisa, Karin und David gekocht, Café getrunken und krampfhaft versucht kochbananen so hinzubekommen dass sie auch wirklich schmecken.


Am Sonntag machten wir uns dann mit Lisa noch mal auf den Weg nach Cordoba. Ebenfalls eine wunderschöne Stadt und bisher rangiert sie bei mir mit Granada au den ersten beiden Rängen wenn es um die schönste Stadt Andalusiens geht! Die Mezquita (zumindest von außen) ist schon sehr beeindruckend und das ganze Flair in den engen Gassen, mit kleinen Cafés, Bars und Blumen ist total angenehm. Leider gab es jedoch fototechnisch auch hier viele störende Elemente und der „Plan Espanol“, also wir verbessern mal alles was es gibt Gebäude, Straßen, Monumente etc., macht auch vor cordoba und seinen Sehenswürdigkeiten keinen Halt. Somit hat man eigentlich auf jeden Foto einen Kran mit drauf.

Am Dienstag hieß es dann für Benni wieder: Ab ins kalte Deutschland. Und das auch noch 2 Tage früher als geplant. Aber keine Sorge, wir haben uns nicht gestritten sondern es ging um Bennis Zukunft als Pauker, denn so wie es aussieht darf er jetzt in der romantischen Handwerkerstadt Celle sein Referendariat absolvieren und musste dafür ein paar Dinge vor Ort klären.


Somit verbrachte ich dann den Mittwoch damit mit Nadija unsere BWL Arbeiten zu erledigen und Fisica o Quimica zu gucken. Jetzt dürft ihr mal raten warum ich nicht in die Uni musste. Richtig erneut Feiertag! Santa Catalina hieß der diesmal. Da isst man Sardinen und äh joa was gefeiert wird weiß eigentlich niemand. Aber so konnte ich dann wenigstens mal ausschlafen! Que Viva Espana!

Ansonsten wurde noch ein bisschen gefeiert am Wochenende und nun muss ich mich auch wirklich mal an die Uni Sachen machen! Bis Weihnachten habe ich nämlich noch viel zu tun, aber ich wollte euch nur mal auf den neusten Stand bringen.

Bei Lust und Laune freue ich mich immer über nette Kommentare oder auch über nicht so nette. Ist mir schnuppe :-)



Y a mi corazon: Muchas gracias por todo! Eran dos semanas muy chulas ;-) Ya te echo de menos...


Foto1:Haus von Picasso

2: Lisa und Benni am Castillo de Santa Catalina

3: Palemalarm

4: Survival Man, im Notfall überlebt man mit Orangen aus Cordoba

5: Malaga von oben

6: Blumenparadies Cordoba

7:Eingang zur Mezquita

8:Mezquita von außen

9:Ich und die Mezquita und der wunderschöne Baukran!

10:Ronda von oben

11:Die Blumestraße in Cordoba

12:nochmal Blumenstraße mit blick auf die Katedrale

13:Ronda!

14: Blick in die Ferne! Und keine menschenseele!

15: Unser typisches frühstück, mittagessen und abendbrot. hier früstück!

16:Ronda

17:Ronda

18:Benni und Ronda

19:Der rock von gibraltar

20:der rock von gibraltar plus landebahn der flugzeuge

21:Ich geh mit dir den Leuchtturm rauf

22: Straße in Tarifa

23-32:Strand in Tarifa

33: blick auf unser hotel mit paar palmen

34:afen von Tarifa und hinter der STatue liegt AFRIKA

35:Welcome Tanger!

36:Marokkanisches Restaurant

37: Französisch und arabisch

38: Hotel continental auf arabisch

39: Blick auf die Medina von Tanger

40: Blick in Richtung HAfen

41: Das älteste Hotel von Tanger von innen

42:Unsere deutsch-marokkanischen freunde auf den kamelen

43:Tschüß Afrika

44: Viva Espana!!

45: Die Kathedrale von Cadiz

46: Die schöne Altstadt von cadiz

47:Meine Füße im Wasser

48: Blick auf Cadiz

49: Plaza de Espana - die erste Verfassung Spaniens.