Mittwoch, 11. November 2009

Franco, Winnie Pooh und Mantateller

Hola y Bienvenidos zu meinem neuen Skript zur Veranstaltung: „Einführung in die spanische Kultur, Lebensweise und anderen Besonderheiten“.

In den letzten Wochen verblieb ich nach meinem Reisemarathon nämlich eigentlich die ganze Zeit im schönen Jaén. Somit hatte ich ein bisschen Zeit für mich, die Uni und meine neuen lieben sozialen Kontakte hier. Ein Großteil der Zeit verbrachte ich bei Lisa oder sie bei mir. Gemeinsam kochten wir dann bei musikalischer Unterstützung von Tic Tac Toe, den Backstreet Boys, der Kelly Family oder den Vengaboys um die Wette und schauten danach stundenlang Fisica o Quimica um auf dem neusten Stand zu sein was in unserer Lieblingsfernsehschule alles so vor sich geht. Also welcher Lehrer was mit welcher Schülerin anfängt, warum die Lehrerin ihr Kind mit in die Schule bringt und einen ihrer Schüler als Babysitter engagiert oder ob es auch mal wirklich ums Lernen geht.


Um aber auch die wirklich wichtigen kulturellen Dinge über Spanien, mal abgesehen von diesen super tollen Telenovelas, mitzubekommen, verschlug es uns dann zum Dokumentarfilmfestival. Und es lief „Hollywood contra Franco“. Ein Dokufilm über die Darstellungsweisen des spanischen Bürgerkriegs und der Diktatur Frankos in Amerika und in den Hollywood Filme. Das war wirklich sehr interessant. So wurde zum Beispiel der Film Casablanca von dem Franco Regime so zensiert, dass die spanische Übesetzung sogar inhaltlich von der englischen Fassung abwich, da sie nicht regimekonform war. Oder wie man es auch nennen mag.

An dieser Stelle muss ich aber auch zugeben, dass ich mir auch den Michael Jackson Film angeschaut habe. Schon beeindruckend was die da auf die Beine stellen wollten/gestellt haben. Aber zu allem anderen sollte ich an dieser Stelle schweigen, nicht dass ich noch verklagt werde von irgendwelchen Menschen. War aber im Großen und Ganzen ein sehr interessanter und positiver Film, der zum Glück Michael Jacksons Arbeit und musikalisches Lebenswerk würdigt und dies meiner Meinung nach eindeutig zu Recht.


Ansonsten haben wir in den letzten Wochenenden die Barszene von Jaén ein bisschen studiert und es gibt doch einige nette Lokale hier. Neben unseren Erasmus Kollegen, vorwiegend aus Deutschland und Frankreich, sind an solchen Abenden oft auch Spanier dabei. Entweder der Freundeskreis um Karins Mitbewohnerin oder der Freundeskreis um David. Denn abends erwachen die Spanier zum Leben. Quasi wie Vampire oder die Gargoyles. Also diese Steinkreaturen aus der Super RTL Sendung vor 10 Jahren. Somit ziehen sie los und trinken gemütlich mit Freunden etwas, was ich eigentlich sehr sympathisch finde. Auch mein Körper scheint sich langsam an gewisse spanische Verhaltensweisen gewöhnt zu haben. Ich kann hier wesentlich mehr schlafen und oft habe ich um Mitternacht noch Einschlafprobleme. Der Spanier ansich geht auch unter der Woche meist nicht vor 2 Uhr ins Bett und alles ist eben etwas verspätet. Deswegen ist für viele ein Kurs um 8.30 auch wie gar kein Kurs, den die meisten gehen nicht hin.


Nun aber zurück zum Weggehen. Jaén hat sogar 2 Irish Pubs (greets to Maren !) und dort läuft dann auch mal wirklich nette und angenehme Musik, die man sonst so gut wie nie hört. Ich dachte erst schon so was wie James Morisson oder Coldplay kennt man hier gar nicht, sondern nur nervigen Hip/Hop und diese typische lateinamerikanische Hintergrundmucke.


Ansonsten muss ich aber gestehen, dass ich mit der spanischen Sprache manchmal an meine Grenzen stoße und das ab und an doch etwas nervig und frustrierend ist. Aber wer mich kennt, weiß auch dass ich sehr ungeduldig bin und sicherlich manchmal zu perfektionistisch. Außerdem habe ich ja noch 3 Monate um die Sprache noch ein bisschen besser zu lernen. Und perfekt werde ich sie nach 6 Monaten sowieso nicht sprechen können. Gott sei dank ist die Grammatik und auch viele Wörter dem Französischen sehr ähnlich, so dass ich viel ableiten kann und manchmal auf gut Glück französische Wörter einspanisiere. Und oft stimmt es auch!

Sehr praktisch!


Nun hält auch hier der Winter langsam Einzug und innerhalb von 7 Tagen sank die Temperatur erst einmal um ein bisschen mehr als 10°. Das heißt, dass wir nachts jetzt auch nur noch 10° haben. Ja ich weiß, dass es in Deutschland wesentlich kälter ist, aber es ist trotzdem traurig dass nun auch hier die Jacke und der Schal ausgekramt werden müssen. Auf jeden Fall beschlossen Lisa und ich uns aus diesem Grunde zu backen. Gott sei dank hatte der Lidl gerade eine Winnie Pooh Backform im Angebot mit der wir dann in den letzten Tagen gleich 2 Winnie Poohs zauberten. Einmal einen Schokowinnie mit Gummibären, quasi der perfekte Kindergeburtstagskuchen, und einen Apfelkuchen a la Omas Art. Wir folgten quasi Michael Jacksons Aussage „If you’re thinking about being my baby, it don’t matter if you’re black or white“ J


Als Vorspeise gab es dann auch noch Currywurst mit Pommes Ketchup. Quasi typisch deutsch, damit wir uns hier nicht nur von Tapas, Bocadillos und Tinto Verano ernähren!

Unser Winnie kam jedoch auch bei unserem Lieblingsspanier David ganz groß an und ich glaube bis Ende Februar werden wir noch viele Winnies backen. Süß oder?

Für das 1. Adventswochenende haben wir auch schon ein Plätzchentag geplant, der Lidl um die Ecke wird uns sicherlich wieder unterstützen!


Ich halte euch also auf dem Laufenden was hier so passiert, morgen kommt erstmal der Benni vorbei und wir machen eine spannende Tour durch Südspanien. Die Route sieht im Moment wie folgt aus: Malaga-Ronda-Gibraltar-Algeciras-Ceuta-Tarifa-Cadiz-Sevilla-Jaén

Und wie sehr ich mich drauf freue, muss ich euch bestimmt nicht erzählen!
Also bis dahin haltet mich auf dem Laufenden,

un beso

euer Schweno







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