Freitag, 16. Oktober 2009

Vamos a la playa!

Nach dem nun vergangenen Freitag die Ferien eingeläutet wurden, da die legendäre Feria

anstand, also das Schützenfest von Jaén quasi, fingen diejenigen die kein Bock auf 10

Tage Saufgelage haben (so wie ich) an darüber nachzudenken was man denn mit dieser

freien Zeit so anstellen kann. Leider hat es mit Tobis Besuch nicht geklappt, aufgrund

Versagens von Ryanair was uns beide tierisch geärgert hat und mir auch ein leicht

schlechtes Gewissen verabreicht hat. Somit versuchte ich mir etwas neues zu überlegen

und rein theoretisch sind diese Woche Dienstag, Mittwoch und Donnerstag keine

offiziellen Feiertage, aber es geht einfach kein Student hin und die Dozenten kommen

auch nicht. Das bedeutet eine Woche frei und wenn man Glück hat konnten die Studenten

sogar noch den Montag den 19. aushandeln mit den Dozenten. Für deutsche Studenten wirkt

das alles etwas befremdlich...


...genau so wie die Infoveranstaltung zu unseren Sprachkursen, die mit einem Monat

Verspätung jetzt anfangen werden. Nun ging es darum 350 Erasmus STudenten und ihr

Spanisch Niveau zu evaluieren, was natürlich mit einem relativ großen organisatorischen

Aufwand zusammenhing. Im Großen und Ganzen wurde das auch ganz gut gelöst dafür dass es sich um Spanier handelt. Nach immerhin 3 1/2 Stunden waren wir fertig. Den Sprachtest

mussten wir jedoch an einem PC machen und das Programm bot an einigen Stellen fiese

Tücken die mich am Ende soweit brachten (nach immerhin 1 1/2 Stunden rumgeklicke am PC) dass ich die Fragen nur noch überflog und ankreuzte was ganz richtig zumindest wirkte.

Letztendlich bin ich aber mit dem Ergebnis zufrieden, denn ich bin mal gleich im C1

Kurse gelandet. Fragt mich bitte nicht wie ich das angestellt habe, denn um es mal so zu

sagen. Ich selber würde mein Spanischniveau nie mit dem C1 Niveau in einem Satz

erwähnen, also warten wir mal ab ob ich dort überhaupt was verstehe!


Nach all diesen Strapazen der letzten Wochen beschlossen Lisa und ich also, dass wir

eine Pause von Jaén brauchen um mal wieder Energie zu tanken. Ich weiß bei den ersten

Schneeflocken und Temperaturen unter 10° will man sowas nicht hören, aber hier ist immer

noch Sommer und somit entschlossen wir uns die letzten Sonnenstrahlen des Sommers 09 am

Meer zu genießen. Zum Glück hat mir meine Französisch-Dozentin einen kleinen Ort östlich

von Almeria empfohlen, der direkt in einem Naturpark liegt und die schönsten Strände der

Costa de Sol haben soll. Mit viel Glück bekamen Lisa und ich auch noch ein Zimmer in dem

Hostel vor Ort für schlappe 12 Euro pro Nacht. Somit machten wir uns am Samstag auf die

SOcken und durchquerten beeindruckende Landschaften bis wir dann im nicht ganz so

schönen Almeria ankamen. Von dort aus ging es auch mit dem nächsten Bus sofort weiter

nach San José und nach 4 Stunden Fahrt standen wir mit unseren Füßen nun endlich im

Mittelmeer.


Insgesamt blieben wir von Samstag bis Dienstag Morgen in diesem kleinen Ort, der einzig

und allein vom Tourismus lebt. Die Jugendherberge stellte sich als ein kleines Paradies

heraus und für 12 Euro war das wirklich erste Sahne. Leider hatten wir jedoch kein Auto

und mussten somit bei 30° und brütender Hitze immer alles zu Fuß machen. Manchmal war es

zwar wirklich anstrengend aber es hat sich wirklich gelohnt. Ich habe in meinem ganzen

Leben noch nie so schöne Strände gesehen und das umgeben von einer wirklich

beeindruckenden Landschaft, die durch ihren Naturparkstatus besonders durch die

Eingriffe des Menschen geschützt wird. Die frische Meeresluft, das kristallklare Wasser,

die feinen Sandstrände und das Planschen im Mittelmeer haben uns wirklich gut getan und

nach unseren Wanderungen erholten wir uns meist bei einem ausgiebigen Sonnenbad. Nun bin ich endlich in diesem Jahr auch noch braun geworden und habe einen legendären Strandrand bekommen (siehe Bilder). Auch einen leichten Sonnenbrand, aber der ist schon wieder verklungen.


Verwunderlich war jedoch die freie Körperkultur der Spanier. Eigentlich dachte ich immer

die Spanier würden sich über die deutschen-oben-ohne-touris aufregen, aber die Spanier

machen es selber, so wie sie gerade Lust haben und egal wieviele angezogenen Menschen um

einen rum sind. Also damit meine ich nicht nur oben-ohne sondern auch unten-ohne. Im

prinzip habe ich damit auch keinerlei Problem, nur waren Lisa und ich an dem einen Tag

die einzigen Angezogenen in einer Bucht umgeben von mindestens 15 nackten Menschen. Und ganz ehrlich, da kommt man sich schon etwas spanisch vor ;-)


Am besten ihr schaut euch aber die Fotos an um euch einen Eindruck zu verschaffen, da

ich schlecht beschreiben kann wie schön es war. Aber Lisa und ich haben auf alle fälle

beschlossen dass wir nächstes Jahr im September/Oktober wiederkommen und ein Erasmus

Revival in San José machen.Beeindruckend auf eine andere Art und Weise waren auch die

kilometerweiten Gewächshäuser aus weißem Plastik. Während meines Studiums hat man ja

schon viel über diese Agrikultur Andalusiens und insbesondere der Provinz Almeria

gehört, aber nun habe ich es mit eigenen Augen gesehen und ich nenne es einfach

mal:Krank! Also wenn ihr das nächste Mal eure Cherry Tomaten beim Lidl kauft achtet mal

drauf, die kommen meist aus Spanien/Almeria. Das war wirklich beeindruckend zu sehen,

aber habe euch auch ein Bild hinzugefügt.


Am Dienstag haben wir uns dann auf dem Rückweg auch noch 4 Std. lang Almeria angeguckt, aber bis auf das Meer und eine maurische Burg hat die Stadt mal so rein gar nichts zu bieten und wir waren wirklich froh dass wir nicht wie erst geplant in Almeria uns eine

Unterkunft gesucht haben.


Nun bin ich wieder in Jaén und genieße noch das schöne Wetter und meine freien Unitage

so gut es geht. Auch wenn ich auch ein bisschen versuche fleißig zu sein.

Im Moment ist ja auch noch die legendäre Feria, also quasi das Schützenfest und es ist

wirklich nict viel anders als das Schützenfest in Hannover. Zu viele Menschen, immer die

gleichen Buden und ab einem bestimmten Zeitpunkt sind alle stark betrunken. Besonders

störend war wieder der Umgang der Spanier mit ihrem Müll. Anstatt den in einen der

1000en Mülleimer zu werfen, schmeißen sie alles auf den Boden. Aber ich gebe dem ganzen

noch eine Chance und gehe die nächsten Tage wohl nochmal hin mit ein paar Leuten,

vielleicht wird es ja noch ganz lustig. Und falls nicht kaufe ich mir eben jeden Tag

dort gebrannte Mandeln. Die gibt es nämlich auch in Spanien!

In diesem Sinne, andale, hossa und fiesta mexicana,

bis bald!



Foto1: Almerias Tomatenzucht, guten Hunger!
Foto2: Lecker Sand und lecker Meer!
Foto3: Juhu Urlaub
Foto4: Lisa am chillen im Hostel
Foto5:San José by Night
Foto6: San José bei Tag
Foto7+8: die weite Wildnis des Cabo de Gata
Foto9:erste Berührungen mit dem Wasser
Foto10: Unsere Nackidei Bucht
Foto11: Playa de los genoveses
Foto12:Fischalarm
Foto13+14: Puesta del sol!
Foto15:Lisa und ihr Lieblingsbaum
Foto16:Nochmal Wildnis, Berge und einfach nur schööön.
Foto17-19:Puestas del sol
Foto20-22: Playa de Monsúl, Cabo de Gata
Foto23-25: Puesta de sol über dem Playa de Monsúl
Foto26-28: Abreisetag in San José, aber erholt und glücklich über die schönen Tage.
Foto 29: Sonnenuntergang auf ein neues
Foto30: Mein Strandrand, yeeeah und das im Oktober!!!!
Foto31-32:Der Heimweg nach Hause von Almeria nach Jaén. Endlich wieder Olivenbäume!!!
Foto33-35: Almería, Kathedrale, Ausblick von der Burg




































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